Tatsächlich... Liebe Frankreich, Grossbritannien, USA 2003 – 135min.

Filmkritik

Warm ums Herz

Filmkritik: Andrea Bleuler

Alles, was das Herz begehrt: Zehn romantische Weihnachts-Liebesgeschichten, adrett verpackt und mit britischen Eigentümlichkeiten gewürzt. Hugh Grant teilt sich die Show mit zwanzig anderen Stars.

Richard Curtis, Autor von weltweiten Kassenschlagern wie "Four Weddings and a Funeral", "Bean", "Notting Hill" und "Bridget Jones's Diary" debütiert im Regiefach und stürzt sich erneut auf einen jener hochemotionalen Momente im Jahresablauf. Sein Erstling ist ein in London angesiedelter Ensemble-Film über die Liebe - alles Geschichten, die ihren dramatischen Höhepunkt am Heiligabend haben - üppig besetzt mit Stars.

Vor den besinnlichen Tagen gerät die Welt vorerst aus den Fugen: Hugh Grant spielt den frisch gewählten Prime Minister, der dem Hausmädchen (Martine McCutcheon) in Downing Street 10 verfällt. Seine Schwester (Emma Thompson im Comeback) fürchtet währenddessen, dass ihr Ehemann (Alan Rickman) sie betrügt.

Colin Firth flieht nach Frankreich, als seine Frau ihn mit seinem Bruder hintergeht und verliebt sich in die portugiesische Haushälterin (Lucia Moniz). Liam Neeson und sein Sohn müssen derweil über den Tod von Ehefrau und Mutter hinwegkommen.

Ebenfalls mit von der Partie ist Ex-Viva-Stern Heike Makatsch - leider absolut fehlbesetzt als knusprige Sekretärin auf Chef-Jagd. In weiteren Rollen sind Chiwetel Ejiofor ("Dirty Pretty Things"), Rowan Atkinson, Denise Richards und Billy Bob Thornton als Präsident der USA zu sehen.

Der eigentliche Alpha-Protagonist dieses Ensemblestücks im Altman’schen Stil ist allerdings Billy Mack (Bill Nighy), ein ehemaliger Rockstar, der mit seinem jüngsten Weihnachtsalbum auf das grosse Comeback hofft. Seine Krämpfe mit sich und seinem Manager (Georg Fisher) sind gleichzeitig unglaublich komisch und emotional berührend.

Auf Grund der Tatsache, dass in kürzester Zeit so viele verschiedene Geschichten verfolgt werden, hat man in der zweiten Halbzeit zwar einige Unnatürlichkeiten in Kauf zu nehmen. Grundsätzlich ist aber absolut verblüffend, wie Richard Curtis seine Charakteren in kürzester Zeit zu etablieren vermag.

Seine Komödie ist beeindruckend klug und leichtverdaulich, und sie liefert einen Beweis dafür, wie essentiell fundiertes Schreibhandwerk für einen ambitionierten Kassenschlager ist. Und nicht zuletzt der Soundtrack (Dido, Norah Jones und Justin Timberlake) trägt dazu bei, dass das Produkt wie heisse Schokolade die Kehle herunterläuft.

10.11.2020

4

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Kommentare

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Taz

vor 3 Jahren

Fast alle Geschichten zünden - der Film wird zum Hochgenuss. Die Darsteller, die Musik, die Stimmung, es passt einfach (fast) alles. Schade, gibt es heuer keine solchen Filme mehr, die mit Witz, Gefühl und Stars in diesem Sinn auffahren. Während einige Aschenbrödel zur Weihnachtsszeit vergöttern, gucke ich lieber Hugh Grant beim Tänzchen durch die Downing Street zu....Mehr anzeigen


julianne

vor 10 Jahren

Schon so lange nicht mehr gesehen traumhaft wunderschön mit unglaublichen Darsteller!!!! Ein Genuss!!!!!!!!


Neonia

vor 12 Jahren

Mein absoluter Weihnachtslieblingsfilm ever. Ich kann ihn immer und immer wieder schauen - der Hammer.
Gut für die leichte, aber nicht seichte Unterhaltung.


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