Coco Chanel - Der Beginn einer Leidenschaft Belgien, Frankreich 2009 – 110min.

Filmkritik

Eine gegen (fast) Alle

Isabelle Stüssi
Filmkritik: Isabelle Stüssi

Über 40 Biografien, etliche Verfilmungen und ein Broadwaystück hat Coco Chanels Leben bereits inspiriert. Das Biopic von Anne Fontaine erzählt nun die Vorgeschichte: Wie ein armes Mädchen zur berühmtesten Modedesignerin der Welt wurde.

Schon der Titel verrät es ja: Anne Fontaines Interesse liegt darum nicht primär in der Modegeschichte oder den radikalen Neuerungen, die Coco Chanel in der Mode durchsetzte. Vielmehr fasziniert die Regisseurin der charismatische, stolze, einsame und bisweilen misanthropische Charakter der Chanel.

"Coco avant Chanel" beginnt im Waisenhaus, wo Gabrielle, genannt "Coco" Chanel (Audrey Tautou) mit ihrer Schwester aufwächst. Jeden Sonntag wartet sie vergeblich darauf, dass der Vater sie beide abholt. Jahre später treten die Schwestern als Sängerinnen in einem Variété vor besoffenen Soldaten auf. Hier lernt Coco Etienne Balsan (Benoît Poelvoorde) kennen. Als ihre Schwester nach Paris zieht, fällt Coco die folgenschwere Entscheidung, Balsan auf sein Anwesen zu folgen. Während er sich mit seinen Rennpferden beschäftigt, macht sich Coco an seiner Garderobe zu schaffen und beginnt zu experimentieren.

Der Hausherr hält Coco vor der mondänen Gesellschaft versteckt. Aber Chanel weiss sich zu helfen: Sie führt sich gleich selbst in Männerreiterhose und Hemdbluse gekleidet in die feine Gesellschaft ein. Dem aparten Charme der Rebellin erliegt auch Arthur "Boy" Capel, Chanels späterer Gönner und grosse Liebe. Er ermuntert sie, den Traum von einem Hutgeschäft zu verwirklichen - ganz zum anfänglichen Missfallen des eifersüchtigen Balsan.

"Coco avant Chanel" entwickelt sich mehrheitlich entlang dieser Dreiecksgeschichte. Der Film zeigt eine junge Rebellin, die ihren Platz in der Welt sucht und vor allem auf ihren eigenen Beinen stehen will. Tautous reduziertes Spiel betont die Fragilität und das In-sich-gekehrt-sein der unergründlichen Figur Chanel angenehm ungekünstelt. Zur Höchstform läuft Tautou allerdings als aufmüpfige Coco in Szenen mit dem grossartigen Benoît Poelvoorde auf: Das oft liebevolle Gezänke zwischen Balsan und Coco hat Slapstick-Qualitäten.

Dem Film gelingt es auch, in Sachen Feminismus und Freiheit einen neuen Aspekt zu beleuchten, macht er doch klar, dass die Unabhängigkeit Coco Chanels nicht durchwegs als "Feminismus avant la lettre" zu verstehen ist. Denn diese beruhte nicht unbedingt auf freier Wahl sondern war durchaus eine Frage der Klassenzugehörigkeit.

17.02.2024

4

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Kommentare

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movie world filip

vor 13 Jahren

nichts neues... langweilig.. wie eine Biografie ohne Fantasie.


anthii

vor 13 Jahren

ich fand den film sehr gut


tuvock

vor 15 Jahren

Als dann 1983 Karl Lagerfeld für Chanel Mode entworfen hatte, wurde dieses Markenzeichen wieder berühmt. Bis dorthin war es nur Mode für Omas und Opis. 1981 gab es einen Film von Ihr, 2008 mit der Shirley McLaine, und 2009 wird William Friedkin einen Film von ihr machen.

Wie hat mir der Film gefallen was gibt es Informatives darüber zu sagen?:

Audrey Tautou mag man eben ich mag sie, sie ist nicht schön sieht aber irgendwie erotisch verrucht Hurenmässig und nett aus in dem Film so richtig wie ne Frau aus der alten Zeit, Audrey kann auch schauspielern aber leider in dem Film wirkt sie etwas blass und gelangweilt. 1934 – 1971 hat sie ja im Ritz gewohnt, wahrscheinlich ist sie zu faul zum selber alles machen sieht man im Film aber auch nicht und ich finde dass irgendwie schade, dass man im Film viele Dinge nicht sieht. Sicher ist Audrey ne gute Schauspielerin, aber vielleicht lag es am Drehbuch, sie wirkt nicht so gut im Film. Was nicht vielen bekannt ist, keiner schert sich um die Klamotten von Chanel, eher um dass Parfum.

Was ich schade an dem Film fand, der Film hat keine wirkliche Liebesgeschichte. Die Story mit Etienne, der sie so gerne hat, und dann wieder nicht, ja da ist nicht viel Streit, da sieht man nicht viel, da ist eher keine Romanze am Werk, sondern ein laues Lüftchen dass einfach Mal weht. Sicher merkt man nach einiger Zeit auch wenn man nicht blind ist, he der dürfte ja die Frau gerne gehabt haben aber leider merkt man im Film davon wenig, denn die Sprünge im Film, die verlorenen Jahre, dass ging mir zu schnell. Zu wenig genau ist der Film für eine Biografie, zu wenig spannend macht der Film Ihr Leben, auch wenn ich Audrey für die beste Besetzung halte.

Der Liebhaber von Ihr wirkt wie ein reicher Stallbursche, dass Gerede der reichen Leute war auch nicht so kitschig wie man sich denkt, eher so wie man es nicht gewohnt ist. Es ist nicht da, es ist Mal da Mal nicht, Also ich will damit sagen, die blöden reichen Leute, der Dilettantismus, die Menschen die einfach nur fürs Geld Leben in dem Film nutzt sich alles schnell ab.

Der Film basiert auf dem Buch von Edmonde Charles-Roux der die Biografie geschrieben hat, und sich sicher verschrieben hat. Der Film zeigt Gabrielle die zur COCO wurde mit Ihrem Gesicht dass wie von einem Mann wirkt, eher so dass Audrey dauernd im Mittelpunkt ist, leider ist dass zu oft, zu wenig sind die Nebenfiguren und die Handlungsweisen und Charaktere der anderen Darsteller betrachtet.

Was mir noch gefehlt hat, sind die Dinge die den Film berühmt und berührend machen sollen dass die Leute Ihre Story Leben und es auch sind, und auch so agieren einfach echt und authentisch, nicht wie Zombies, wie gesagt, Audrey ist super, aber dass rundherum nicht. Set, und Kostüme sind 1 A.

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