Nichts zu verzollen Frankreich 2011 – 108min.

Filmkritik

Willkommen an der Grenze

Rolf Breiner
Filmkritik: Rolf Breiner

Wie seine Kauderwelsch-Komödie Bienvenue chez les Ch'tis dreht sich Dany Boons neues Lustspiel wieder um menschliche Unzulänglichkeiten, Vorurteile, Manneswahn und Liebe. Im belgisch-französischen Grenzraum herrscht Krieg - und der macht Spass.

Auf Promotionstour für Bienvenue chez les Ch'tis sei er oft über die Grenze gefahren, berichtet Dany Boon, und hätte da ein regelrechtes Niemandsland vorgefunden. Diese Szenerie habe ihn an Western erinnert und zum neuen Filmprojekt inspiriert. Und so schrieb Boon den Grenzwestern Rien à déclarer, in dem er auch gleich eine tragende Rolle spielt: den französischen Zöllner Mathias Ducatel.

Den hat der belgische Kollege Ruben Vandevoorde (Benoît Poelvoorde) auf dem Kieker. Zu dumm, dass sich Ducatel in Vandevoordes Schwester Louise (Julie Bernard) verliebt hat; und noch dümmer, dass der Grobian und Franzosenhasser dazu verdonnert wird, mit dem Kollegen vom "anderen Ufer" in einem Schrotthaufen von Auto Patrouille zu fahren. Aber es gibt Beziehungen, die man spielen lassen kann, und plötzlich haben die Beiden einen heissen Schlitten unter dem Hintern und brausen auf der Jagd nach Schmugglern durch die Grenzgegend.

Das gegensätzliche Pärchen, das sich von Streife zu Streife näher kommt, tappt noch im Dunkeln, als das Publikum längst weiss, dass die Restaurantbesitzer (Karin Viard und François Damiens) ihr Heil im Schmuggeln sehen, weil doch die Geschäfte infolge der neuen Grenzverhältnissen den Bach runtergehen. Es dauert, bis dem belgisch-französischen Zöllner-Duo ein Licht aufgeht.

Grenzkrieg, Liebesgeschichte und Schmugglerstory: Wir zählen also drei Ebenen und drei Geschichten. Und das alles wird zu einer gewitzten Sprachmix-Komödie vermengt - mit herrlichen Dialogen, köstlichen Klamauk-Actioneinlagen ein bisschen Moral (keine Vorurteile!). Auf jeden Fall macht's Spass, dem bösen bis herzhaften Gerangel zuzuschauen, auch wenn das alles nicht mehr so unverkrampft und originell daherkommt wie in
Bienvenue chez les Ch'tis*.

13.05.2024

4

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Kommentare

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rasmus99

vor 11 Jahren

Die Erwartungen auf einen lustigen Film à la Bienvenu chez Les Cht'is wurden nur teilweise erfüllt.


oscon

vor 12 Jahren

Auch der aktuelle Film von Dany Boon (nach Bienvenue chez les Schti's) erweist sich als Perle des französischen Films: Schräge bodenständige Charaktere in eine Liebes- und Schmuggelgeschichte rund um die Auflösung der Euro-Binnengrenzen eingebettet, machen diesen Film zu einer 1a Unterhaltung.Mehr anzeigen


nussknacker

vor 12 Jahren

Sehr unterhaltsam


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