Rubbeldiekatz Deutschland 2011 – 113min.

Filmkritik

Wenn Adolf scharf auf Alex ist

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

Matthias Schweighöfer macht auf Tootsie und findet als Frau den schauspielerischen Erfolg, der ihm als Mann verwehrt bleibt. Detlev Bucks neue Komödie erfindet das Rad nicht neu, kann aber mit gefälliger Umsetzung überzeugen.

Schauspieler Alexander (Matthias Schweighöfer) ist arbeitslos, aber dann verkündet ihm sein Bruder, dass er zu einem Casting für einen großen Hollywood-Film eingeladen ist. Doch es gibt ein Problem: Man denkt, Alexander wäre eine Frau, weil auf seiner Homepage nur Bilder einer Bühneninszenierung von "Charleys Tante" zu sehen sind. Geld stinkt nicht, und so wirft sich Alexander in Frauenkleider. Aus Alexander wird Alex. Er bekommt die Rolle im großen Kriegsfilm und verliebt sich Hals über Kopf in seine Kollegin, die renommierte Schauspielerin Sarah (Alexandra Maria Lara). Doch die glaubt, in Alex eine beste Freundin gefunden zu haben.

Man mag's kaum glauben. Aber anders als einst Dustin Hoffman macht Matthias Schweighöfer mit Perücke und Kleid eine echt gute Figur. Man nimmt ihm ab, dass er eine Frau ist - noch dazu eine sehr attraktive. Das ist essenziell, damit ein Film wie Rubbeldiekatz funktionieren kann; denn zum Humor der Komödie gehört, dass der Regisseur und der Co-Star auf die Blondine heiß sind. Das gibt vor allem dem aus der Comedy-Show Switch bekannten Max Giermann sehr dankbares Material, macht er sich doch als Hitler an Alex heran.

Im Grunde ist Rubbeldiekatz natürlich nur eine weitere romantische Komödie, deren Hauptfiguren nach Irrungen und Wirrungen zueinanderfinden. Dass es ein Happy-End geben wird, zweifelt man nie an. Das mag man als Schwäche definieren, gehört aber innerhalb der eng gesteckten Parameter dieser Art von Film einfach dazu. Zumal die Chemie zwischen Schweighöfer und Lara stimmt. Zwischen beiden sprühen die berühmten Funken - sogar dann, wenn sie als Mädchen unter sich sind.

Dass Rubbeldiekatz ähnlich gelagerte RomComs hinter sich lässt, liegt auch daran, dass Detlev Buck allen anderen Figuren Raum zur Entfaltung lässt. Sie alle bekommen Szenen, in denen sie glänzen können. Bisweilen sprengt Buck auch filmische Konventionen; etwa, wenn er den Honk-Brüdern einen zauberhaften Abend im Park beschert. Wegen der lebhaften Nebenfiguren und dem überdrehtem Humor überzeugt Rubbeldiekatz von der ersten bis zur letzten Minute. Eine bemerkenswerte Leistung für eine Komödie mit fast einer epischen Laufzeit von knapp 110 Minuten.

18.02.2024

4

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Kommentare

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gefuehlsmensch

vor 10 Jahren

Witzigkeit kennt keine Grenzen.


Janissli

vor 11 Jahren

Ich fand den Film sehr lustig.


Urs23

vor 11 Jahren

Ganz schwacher Film. Endlose Dialoge, plumpe Story und sehr wenige Lacher. Den Film habe ich nicht mal zu Ende geschaut.


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