Pain and Gain USA 2013 – 129min.

Filmkritik

Ohne Fleiss kein Preis

Gaby Tscharner
Filmkritik: Gaby Tscharner

Zwei Fitnessfreaks entführen und erpressen einen reichen Geschäftsmann. Humoristischer Thriller von Michael Bay mit Mark Wahlberg und Dwayne Johnson in den Hauptrollen.

Pain and Gain erzählt die Geschichte des Personal Trainers Daniel Lugo (Mark Wahlberg), der seinen Körper als Fleisch-Werdung des amerikanischen Traums ansieht. Eines Tages hat er genug davon, die Körper reicher Säcke zu trainieren und er brütet den bescheuerten Plan aus, seinen Klienten Victor Kershaw zu kidnappen und ihn seines Reichtums zu berauben. Er macht Adrian (Anthony Mackie), seinen Trainer-Kollegen mit Potenz-Problemen, und den früheren Knastbruder und heutigen Jesus-Freak Paul (Dwayne Johnson) zu seinen Komplizen. Aber Lugos lahmer Plan ist von Anfang an zum Scheitern verurteilt und resultiert in einer Kathastrophe nach der anderen.

Wer hätte es gedacht: Michael Bay hat einen Sinn für Humor! In all den Jahren hat absolut nichts darauf hingewiesen, dass der Vorzeige Macho-Regisseur von Action-Streifen wie Armageddon, Pearl Harbor oder der Transformers-Serie auch Filme mit einem Augenzwinkern machen könnte. Basierend auf der wahren Geschichte der Sun Gym Gang, die in den 90er Jahren Floridas Fitness-Center unsicher gemacht hat, liefert Bay eine überraschende Gangster-Komödie ab. Als hätte er bei Guy Ritchie und dessen Filmen Snatch oder Lock, Stock and Two Smoking Barrels abgeschrieben, spielen Wahlberg, Mackie und Johnson keine Blödmänner, sondern lassen die Komik durch die Absurdität der Ereignisse entstehen.

Natürlich kann der Regisseur nicht über seinen eigenen Schatten springen. Dem Film fehlt es nicht an Grossaufnahmen von üppigen Blondinen in knappen Tangas, für eine Charakterstudie hat er zu viele gross angelegte Stunts und Special-Effekt-Kamerafahrten durch Türschlösser und Schusslöcher. Aber als Analyse des amerikanischen Lifestyles und der Vergötterung des Kapitalismus zeigt Pain and Gain eine gehörige Portion von Satire und Selbstkritik, die man von einem Michael Bay nie erwartet hätte.

31.05.2021

4

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Kommentare

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Barbarum

vor 9 Jahren

Manchmal lässt sich erahnen, dass das ganze eine Satire sein sollte, aber alles ansatzweise humorvolle wird erstickt in den Bay'schen Manierismen.


Mikelking

vor 10 Jahren

Dwayne Johnson hat wohl schon lange nicht mehr trainiert, so wenig Muskeln wie der hat... Scherz! Mark Wahlberg sieht neben ihm wie ein Schwächling aus und das will was heissen. Aber zur Filmkritik: Der Anfang ist cool und hat auch einige witzige Szenen, doch dann driftet der Film ins Überhebliche ab. Die wahre Geschichte wurde ziemlich abgeändert. Trotzdem ist der Film unterhaltsam... muss man nicht sehen, kann man aber!Mehr anzeigen


Gelöschter Nutzer

vor 10 Jahren

Ja, es ist ein grosser Schwachsinn! Aber nur, weil er wahr ist! Im Film sieht man Gesetzeshüter, Dekadente, andere Menschen und drei Soziopathe auf einem Haufen. Die meisten erkennen nicht einmal einen Soziopathen... Möglich gut so, da es auch viele Selbstverliebte gibt. Dann kommt es in der Story zu sehr schlechtem schwarzen Humor. Aber damit wird es schon laut: Was hast du gegen dunklen Farbton? Wenn du noch schreibst Michael Bay sei einer der kopiert und sich alles abschaut, hast du damit alle Transformer Babies gegen dich. Wobei haben ich und meine Partnerin bei diesem Film denn so gelacht?? Können wir uns jetzt gegenseitig nicht mehr ernst nehmen oder lieben deshalb!? Nein, da kann ich keine Sterne verteilen!Mehr anzeigen


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