Mädelsabend USA 2013 – 95min.

Filmkritik

Auf der Flucht

Cornelis Hähnel
Filmkritik: Cornelis Hähnel

Ohne Geld oder Ausweis: Nach einem One-Night-Stand muss TV-Journalistin Meghan (Elizabeth Banks) wieder nach Hause finden - durch eine der übelsten Gegenden von Los Angeles.

Bei der Oscarverleihung sorgt nicht nur die Verkündung der Preisträger für Spannung – ähnlich gespannt ist man auch auf die Roben der anwesenden Damen. Es heißt also: Augen auf beim Kleiderkauf! Auch die ehrgeizige Journalistin Meghan Miles (Elizabeth Banks) bekommt die Konsequenzen der falschen Kleiderwahl zu spüren. Eigentlich ist ihr Leben perfekt, der nächste Karrierekick zum Greifen nah: Sie soll den Job als Nachrichtensprecherin bei einem landesweiten TV-Sender bekommen. Doch im letzten Moment entscheiden sich die Verantwortlichen für eine andere Bewerberin.

Als sich dann noch ihr Freund von ihr trennt, beschließt die sonst so häusliche und konservative Meghan, sich mit ihren besten Freundinnen ins Nachtleben zu stürzen: Die feucht-fröhliche Party endet im Bett eines schönen Unbekannten. Am nächsten Morgen erfährt sie, dass sie doch wieder Chancen auf den Job hat, aber als sie sich aus der fremden Wohnung schleicht, ist plötzlich ihr Auto weg. Ohne Geld, Telefon und Orientierung, dafür im aufreizenden Kleid, beginnt eine Odysse voller Missverständnisse, in der Hoffnung, rechtzeitig im Studio anzukommen.

Walk of Shame schickt sich an, ein weibliches Hangover zu sein, nur dass Elizabeth Banks verkatert und nicht volltrunken in die absurdesten Situationen gerät. Und das inszeniert Regisseur und Drehbuchautor Steven Brill auch recht ordentlich. Zwar ist sein Film bei weitem nicht so überdreht und brachial wie die Hangover-Trilogie, aber von weiblicher Zurückhaltung kann man hier auch nicht sprechen: gnadenlos jagt er seine Hauptdarstellerin immer tiefer in den Wirbel aus Missverständnissen und Peinlichkeiten, ohne Angst vor Zoten oder derben Pointen.

Auch wenn viele Wendungen der morgendlichen Irrfahrt vorhersehbar sind, sieht man, (ebenso wie bei dem einen oder anderen logischen Fehler) gern wohlwollend darüber hinweg, weil Walk of Shame vor allem über eine Hauptzutat für eine gelungene Komödie verfügt: gutes Timing. Denn dafür, dass Elizabeth Banks, die hier erneut ihr komödiantisches Talent beweisen kann, fast den ganzen Film nur durch die Strassen von Los Angeles irrt, kommt weder Langeweile auf, noch wünscht man sich entnervt das Ende der Rennerei herbei (so wie man es bei dem Film der Olsen-Zwillinge getan hat).

Zwar hat Walk of Shame nicht das Zeug dazu, ein moderner Klassiker wie Bridesmaids zu werden, aber dank des gelungenen Erzählrhythmus und der schlagfertigen Dialoge bietet Walk of Shame kurzweilige Unterhaltung. Auch was für Jungs!

03.05.2024

3

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Kommentare

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alagandi

vor 10 Jahren

Lustiger Film welcher von der Situationskomik lebt.


chlotz

vor 10 Jahren

nicht sehenswert!


ElizeH

vor 10 Jahren

Elizabeth Banks est ok, robe magnifique, mais bon, pas grand chose à en dire. Quelques rires, c'est tout...


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