Angry Birds: Der Film Finnland, USA 2016 – 97min.

Filmkritik

Die Tiere sind unruhig

Urs Arnold
Filmkritik: Urs Arnold

Wieso sind die Vögel im Spiel «Angry Birds» eigentlich so sauer auf die Ferkel? Die Kinoadaption verrät es.

Finnland. Sauna, Tango, zornige Vögel. 2009 brachte die dort ansässige Gameschmiede Rovio Entertainment Ltd. das simple wie süchtig machende Computerspiel «Angry Birds» heraus. Darin ballert man mit Vögeln auf die Verstecke von grünen Schweinchen, um geklaute Eier wiederzubekommen.

Bis heute wurde das Original und seine zahlreichen Nachfolger milliardenfach gekauft und runtergeladen. Dass nun daraus auch ein Film entstanden ist, stellt bei dieser Verbreitung keine Überraschung dar. Leinwand-Adaptionen von Spielen sind seit den erfolgreichen Tomb-Raider-Versionen ohnehin eine interessante Möglichkeit zur breiteren Franchisen-Auswertung.

Hauptdarsteller in diesem 3D-Animationsfilm ist – wie im Spiel auch – Red (im englischen Original gesprochen von Jason Sudeikis). Red besitzt eine gut durchblutete cholerische Ader und lässt des Öfteren mal Luft ab – etwas, was die mehrheitlich gechillt vor sich hin lebenden Vögel auf ihrer Insel nur ungern sehen. Nach einem erneuten Zwischenfall wird Red in ein Anger-Management-Programm befördert, wo er auf den nervösen Chuck, den brummigen Terence und den explosiven Bomb trifft.

Während die vier ihre Therapie machen, trifft ein Schiff mit zwei grünen Ferkeln am Strand ein. In Frieden kämen sie, und alleine, wie sie beteuern. Das Misstrauen bei Red ist gross: Er vermutet sinistre Absichten. Prompt entführt eine grüne Armada eines Nachts die Eier der Vögel. Diese Schweine! Endlich ernst genommen, stimmt Red die Vögel ein, positioniert sich mit ihnen vor der Festung der Räuber, und stellt die Schleuder auf. Spiel und Film finden hier zusammen.

Endlich weiss man also, wieso die Vögel und die Ferkel sich befehden. Ob es dafür wirklich einen Film gebraucht hat? Fakt ist: Storymässig ist die Substanz überschaubar. Selbst Kindern, welche das Zielpublikum des Streifens darstellen, hätte man etwas mehr zutrauen dürfen. Zieht man Ice Age, Madagascar und den vorzüglichen Zoomania herbei, wird das Eis für den Angry Birds Movie ziemlich dünn. Einige witzige Reminiszenzen (The Shining etwa) und der Oldie-Soundtrack schanzen auch den Eltern da und dort einen Lacher und etwas Lockerheit zu. Der Spagat zwischen Kinder- und Erwachsenenfilm, den Pixar immer wieder so meisterhaft vorführte, gelingt hier indes nicht.

Gelungen dagegen sind die Animationen und das Aussehen der Vögel, deren Fluffigkeit fast schon ertastbar ist. Gewiss rechtfertigt dieser Jööh-Faktor für viele Kids bereits den Gang ins Kino.

13.07.2016

2

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Kommentare

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adriel_dewinter

vor 8 Jahren

Zum Himmel schreiender Film, der neben der Daft-Punk-Pig-Party und der Grafik keinesfalls mehr punkten kann. Der Trailer beinhaltet bereits die besten Gags der 1,5 (!) stündigen misslungenen 2D-Spiel-Verfilmung!
Das der gelbe Vogel schwule Züge hat und die genannten Jokes haben mich überhaupt dazu gebracht, auf zwei Sterne zu klicken.Mehr anzeigen


buono

vor 8 Jahren

Einfacher Humor ohne Tiefgang, genügende Unterhaltung


tuce

vor 8 Jahren

Richtig lustiger Film! Etwas für die ganze Familie:) Freue mich, wenn es einen zweiten Teil geben würde.


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