Pet Sematary - Friedhof der Kuscheltiere USA 2019 – 100min.
Filmkritik
Tot und doch lebendig
30 Jahre nach der ersten Verfilmung von Stephen Kings Horrorroman «Pet Sematary» kommt eine Neuauflage in die Kinos. Der von Kevin Kölsch und Dennis Widmyer (Starry Eyes) inszenierte Gruselstreifen ist sicherlich nicht schlechter als sein Vorgänger, krankt aber, wie so viele moderne Schauerwerke, an seinen wenig subtilen Geisterbahneffekten, die keine durchgehende Gänsehautstimmung aufkommen lassen.
Raus aufs Land! Getreu diesem Motto zieht der Arzt Louis Creed (Jason Clarke) mit seiner Ehefrau Rachel (Amy Seimetz) und seinen Kindern Ellie (Jeté Laurence) und Gage (Hugo und Lucas Lavoie) vom hektischen Boston in die von dichten Wäldern umgebene Kleinstadt Ludlow im US-Bundesstaat Maine. Obwohl ihr neues Heim an einer viel befahrenen Schnellstrasse liegt und sich hinter ihrem Anwesen ein Haustierfriedhof erstreckt, ist die Familie anfangs guter Dinge, endlich wieder etwas Ruhe finden zu können.
Eines Tages wird jedoch der vor allem von Ellie geliebte Kater Church – eine Kurzform für Winston Churchill – totgefahren. Louis sieht sich daraufhin gezwungen, den Vierbeiner ohne das Wissen seiner Tochter zu begraben, und bekommt dabei Hilfe von seinem kauzig-liebenswerten Nachbarn Jud Crandall (John Lithgow). Mitten in der Nacht führt der alte Mann den Arzt zu einer geheimnisvollen Ureinwohner-Begräbnisstätte jenseits des Tierfriedhofs, wo Louis Church zur letzten Ruhe bettet. Erstaunlicherweise taucht die Katze nur wenig später wieder quicklebendig, aber wesensverändert im Kreise der Familie auf.
Die in die Romanvorlage eingewobenen Reflexionen über Trauer, Verlust und Schuldgefühle blieben schon in der von Mary Lambert verantworteten, nach einem Drehbuch von Stephen King entstandenen Leinwandadaption aus dem Jahr 1989 grösstenteils auf der Strecke. Auch im neuen Pet Sematary - Friedhof der Kuscheltiere geht die emotionale Achterbahnfahrt der Creeds trotz solider bis guter Darstellerleistungen bloss punktuell unter die Haut. Ein tragisches Ereignis zur Mitte des Films lässt den Zuschauer durchaus bestürzt zurück. Gerade in der zweiten Hälfte wäre es allerdings schön gewesen, wenn das Regiegespann und Skriptautor Jeff Buhler (The Prodigy) die innerfamiliären Dynamiken noch stärker seziert hätten.
Von Anfang an verfolgen Kölsch und Widmyer einen Ansatz, der laute, schnelle Schocks einer langsam in die Knochen kriechenden Schaueratmosphäre vorzieht. Einige der Buh-Effekte sind sicher wirkungsvoll und schütteln das Publikum ordentlich durch. Auf Dauer nutzt sich die Jump-Scare-Taktik jedoch ab. Besonders deutlich wird dies am Beispiel des kleinen Nebenstrangs rund um Rachel und ihre Erinnerungen an ihre sterbenskranke Schwester. Auf plumpe, aufdringliche Weise will der Film hier Schrecken erzeugen, ergeht sich dabei aber in öden Wiederholungen und überzogen reisserischen Bildern eines entstellten Körpers.
Während viele Horrorremakes lediglich leichte Abwandlungen am Ursprungsmaterial vornehmen, überrascht die zweite Verfilmung von Pet Sematary - Friedhof der Kuscheltiere mit einigen markanten Änderungen. So kommen das oben erwähnte Unglück und das verstörend-irrwitzige Finale mit frischem Anstrich daher. Kenner der Originalgeschichte dürften trefflich über Sinn oder Unsinn dieser Entscheidungen diskutieren können.
Dein Film-Rating
Kommentare
Die Katze und das Filmende ist sehr Orginell & das ganze wurde für die Neuzeit umgesetzt.Aber im grossen und ganzen war das Orginal Besser & Furcht~Einflössender.Für die Neuverfilmung gibts von Mir 3.1/2 Grabsteine von 5.
Zuletzt geändert vor 4 Jahren
Leider nur NormaloGrusel, wie wir es in den letzten Jahren alle paar Monate vorgesetzt bekommen. Dabei ist die Story doch so gut und interessant. Die Umsetzung hingegen ist grösstenteils langweilig. Da helfen auch die Schreckmomente nicht. Und Lithgow ist sehenswert. Sonst nix.
Ein vielversprechender Trailer. Doch vermutlich hätte ich auf die Kritiken diverser Plattformen vertrauen sollen. Der Film kommt nicht annähernd an das Original ran. Keine Spannung, kaum Grusel. Der Film plätschert nur vor sich hin. Sehr schade. Da haben sie bei zum Beispiel "ES" doch einiges mehr heraus geholt.… Mehr anzeigen
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