Horizon Line Irland, Schweden, Grossbritannien, USA 2020 – 87min.

Filmkritik

Mensch gegen Natur

Björn Schneider
Filmkritik: Björn Schneider

Ein Ex-Liebespaar, das in einem führerlosen Kleinflugzeug in einen gewaltigen Tropensturm gerät – Die schwedische Action-Abenteuer-Produktion „Horizon Line“ setzt bei seiner bewusst übertriebenen Story leider auf Ernsthaftigkeit statt auf Ironie. Und auf uninteressante Figuren ohne Vorgeschichte, deren Schicksal unberührt lässt.

Pilot Wyman (Keith David) hat die Aufgabe, Jackson (Alexander Dreymon) und Sara (Allison Williams) nach einer Hochzeitsparty von Freunden von einer Insel im Indischen Ozean zu fliegen. Unterwegs kommt es zur Katastrophe: Nachdem Wyman eine Herzattacke erlitten hat, muss Sara das Steuer übernehmen. Ohne Landungsmöglichkeit versucht sie, die Maschine auf Kurs zu halten. Und als dann auch noch ein Tropensturm aufzieht, beginnt der Kampf ums Überleben erst so richtig.

Die Grundprämisse von „Horizon Line“ ist abwechslungsreich und bietet einige interessante Ansätze. Leider schafft es Regisseur Mikael Marcimain nicht, die Storyline für einen klaustrophobischen, spannenden Thriller zu nutzen, der zwei Menschen auf engstem Raum über den Wolken zeigt. Denn der auf Mauritius gedrehte Film lässt die so wichtigen, echten Suspense-Momente grösstenteils vermissen.Geschuldet ist dies dem substanzlosen, schwachen Drehbuch, das alle Katastrophen- und Flugzeug-Thriller-Klischees erfüllt. Vom defekten Kompass und Autopilot, dem Leck in der Treibstoffleitung über den instabilen Funkkontakt bis hin zu Signalverlusten und der ziellos umherfliegenden Maschine, die weiter vom Kurs abkommt. All diese Elemente und Versatzstücke sind vorhersehbar und generisch. Zumal das Unglück zwei Menschen passiert, zu denen man keine emotionale Bindung aufbaut. Das Schicksal von Jackson und Sara ist einem schlicht egal. Die Charakterzeichnung ist eindimensional und unausgereift, ausserdem stimmt die Chemie zwischen Dreymon und Williams nicht. Da passt der ins Leere laufende, nur angedeutete Handlungsstrang um deren amouröse Vorgeschichte gut ins Bild. Zu viel bleibt oberflächlich und vage.

Dafür konzentriert sich Marcimain auf die Action- und Stunt-Einlagen, von denen einige gut gelungen sind und optisch punkten. Gerade wenn das Fugzeug den urgewaltig wütenden Sturm mit seinen Blitzen und monströsen Gewitterwolken durchfliegt, spielt der Film seine visuelle Stärke aus. Die bedrohlich wummernde, satte Geräuschkulisse (Motorensound, Propellergeräusche, Donner) passt sich dem an. Doch das ist letztlich zu wenig um zu überzeugen. Dafür nimmt sich „Horizon Line“ viel zu ernst. Gerade die überzogenen Over-the-top-Momente, etwa die waghalsigen Reparaturversuche außerhalb des Flugzeugs, sind völlig ironiefrei sowie humorlos – und wirken dadurch erst recht unfreiwillig komisch. Ein wenig mehr Augenzwinkern und (Selbst-) Ironie hätten dem Film gutgetan.

02.04.2021

2

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Kommentare

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Filmenthusiast

vor 3 Jahren

Voll billiges, übertriebenes, grottebschlechtgespieltes Drama. Dümmer und flug-/funktechnisch unrealistischer gehts nicht! Peinlich und langweilig und die Hauptdarstellerin ist nicht nur untalentiert sondern auch voll unsymphatisch. Bin vor Schluss aus dem Kino, war eine reine Zeit- und Geldverschwendung.Mehr anzeigen

Zuletzt geändert vor 3 Jahren


Patrick

vor 3 Jahren

Manchmal stark übertrieben und sehr unrealistisch,aber es ist dennoch ein rasantes Action Movie ohne Verschnaufpause.In diesem Sinne Hirn auf Autopilot schalten und geniessen.

Zuletzt geändert vor 3 Jahren

Filmenthusiast

vor 3 Jahren

Geeade die Herzinfarktszene mit eigeschaltetem Autopilot ist 100% Unsinn!

Zuletzt geändert vor 3 Jahren


Leonard4

vor 3 Jahren

Das war kompletter mist, es wechselte die ganze zeit vom realistischem Wasser zu CGI das ein Kind besser gemacht hätte, die schauspielerische Leistung war lächerlich und die Story war blödsinn und was soll das mit dem blöden Ende?

Ich hab viele schlechte Filme gesehen aber hey 2021 hat ja richtig beschissen angefangen mit diesen Film.Mehr anzeigen


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